phil.cologne
Seit 2015 ist die Identity Foundation Partner und Förderer der phil.cologne. Sie hat eine eigene Salon-Reihe im Rahmen des Festivals etabliert.
Die Salons 2023 loten eine Philosophie ohne Grenzen aus.


Anders Denken. Über Philosophie in Afrika.
Mit Anke Graneß
Mittwoch, 7. Juni, 19:30 Uhr
COMEDIA Theater, Grüner Saal
Vondelstraße 4–8, Südstadt
Kann die Philosophie über ihre westliche Prägung hinauswachsen? Einen wichtigen Beitrag zu diesem Projekt kann die Geschichtsschreibung leisten, und gerade der Blick auf Afrika bietet Ansätze für eine Transformation in globaler Perspektive. Die Auseinandersetzung mit dem Kontinent – vom alten Ägypten über Westafrika bis zur afrikanischen Diaspora – wirft grundlegende Fragen zum Umgang mit Denktraditionen oraler Gesellschaften sowie mit alternativen Quellen und philosophischen Praktiken auf.
Ebenso stellen sich ethische Fragen nach der Rolle von Religion, Rassismus und Sklaverei in der Philosophie oder der Deutung und Aneignung von intellektuellem Erbe. Anke Graneß entwirft in ihrem großen Buch Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte die Grundlinien einer neuen Philosophiegeschichtsschreibung und damit eines neuen Denkens.
Mod.: Stephanie Rohde
Eine neue Bewusstseinskultur – wie geht das?
Thomas Metzinger über Spiritualität als Antwort auf die planetare Krise
Donnerstag, 8. Juni, 17 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal
Vondelstraße 4–8, Südstadt
Ist es noch redlich, Optimist:in zu sein? Wird die Menschheit noch rechtzeitig die Kurve kriegen und sich von Lebensformen verabschieden, die diesen Planeten bedrohen? Der Philosoph Thomas Metzinger verneint dies und ist überzeugt davon, dass nun eine lange Periode des Scheiterns beginnt, die jeden Menschen vor die Frage stellt, wie sich unter diesen Bedingungen geistige Gesundheit und Würde bewahren lässt.
In seinem neuen wegweisenden Buch Bewusstseinskultur: Spiritualität, intellektuelle Redlichkeit und die planetare Krise fordert er angesichts dieser Entwicklung einen neuen Umgang mit Welt und Ich. Wenn wir eine neue Bewusstseinskultur entwickeln, Gier und Neid überwinden wollen, benötigen wir das Beste aus allen philosophischen Menschheitstraditionen, westlicher Philosophie genauso wie östlichen Meditationslehren.
Mod.: Jürgen Wiebicke
Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender lernen können
Mit Frans de Waal
Donnerstag, 8. Juni, 20 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal
Vondelstraße 4–8, Südstadt
Wie unterschiedlich sind Männer und Frauen? Gendern nur wir Menschen, oder eignen sich auch Menschenaffen geschlechtsspezifische Rollen an? Auf der Grundlage jahrzehntelanger Beobachtungen von Primaten, insbesondere unserer nächsten lebenden Verwandten, der Schimpansen und Bonobos, untersucht der weltbekannte und renommierte Primatenforscher Frans de Waal, was wir über biologische Geschlechtsunterschiede und die Rolle von Kultur und Sozialisation wissen.
Er beschäftigt sich mit Themen wie Geschlechtsidentität, Sexualität, geschlechtsspezifischer Gewalt, Homosexualität, Freundschaft und Fürsorge und räumt mit geschlechtsspezifischen Vorurteilen auf. Dabei wird eine Neubewertung unserer Normen und unseres Verhaltens angeregt.
»Nicht nur einer der angesehensten Primatologen der Welt – er ist auch ein mutiger Feminist« (Sy Montgomery).
Mod.: Gert Scobel
Zuversicht – den Wandel gestalten
Mit Mona Neubaur und Stephan Grünewald
Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal
Vondelstraße 4–8, Südstadt
Die Herausforderungen unserer Zeit sind groß. Und doch hat man beizeiten den Eindruck, der Rückspiegel ersetze den nötigen Blick nach vorn. Gefühlt leben die Menschen derzeit nicht in einer Zeitenwende, sondern in einer immer wieder neu verlängerten Nachspielzeit. Aber wie kommen wir angesichts der multiplen Krisen aus dem Resignationsmodus?
Was gibt uns Zuversicht? Was sind unsere (unbewussten) Kraftquellen? Wo setzt die nötige Transformationsbewegung am besten an. Darüber sprechen die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens Mona Neubaur und Stephan Grünewald, Gründer des rheingold-Instituts, der in einer tiefenpsychologischen Studie die Frage beleuchtet, welche Rolle, Politik und Gesellschaft, Medien und Beruf sowie der private Alltag und Spiritualität bei der Entwicklung von Zuversicht spielen können.
Mod.: Joachim Frank
Über das Unaussprechliche. Eine Meditation.
Mit Paul J. Kohtes und Alexander Poraj
Musik von Alexandra Kraus
Dienstag, 13. Juni, 19.30 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal
Vondelstraße 4–8, Südstadt
Die scheinbar endlosen Krisen der Gegenwart führen bei vielen Menschen zu Verunsicherung. Wo Vertrautes zusammenbricht, ist die Sehnsucht nach Rettung groß. Wir sollten uns von dieser Wunschvorstellung verabschieden. »Im Unglück musst du dem Unglück begegnen, wenn du stirbst, dann stirb! Auf diese wundersame Weise kannst du jeder Katastrophe entfliehen«, so der Zen-Meister Ryokan. Womöglich zeigt sich in der radikalen Konfrontation mit dem, was ist, ganz unerwartbar etwas, das trägt – jenseits aller Illusionen.
Paul J. Kohtes, Zen-Lehrer und Mitgründer der Mediations-App 7mind, spricht mit Dr. Alexander Poraj-Zakiej, Zen-Meister der Linie »Leere Wolke« und spiritueller Leiter am Benediktushof in Holzkirchen, über das Ankommen in den Zu-Mutungen des Hier und Jetzt und leitet eine Meditation an, die den Horizont weitet, über das Vorstellbare hinaus.
PHIL.COLOGNE 2022
Beyond Brain – Mehr als Denken
PHIL.COLOGNE 2021
Real Life – Wie leben in der digitalen Gegenwart
PHIL.COLOGNE 2020