Können Maschinen auch Weisheit?
Philosophie-Talk mit dem Roboter SOPHIA beim Meta Marathon im NRW Forum in Düsseldorf
Auf Einladung der Identity Foundation hat sich SOPHIA, der zurzeit weltweit wohl spannendste humanoide Roboter, philosophischen Fragen gestellt. Wie wirklich ist die Wirklichkeit künstlicher Intelligenz, wie weise kann eine Maschine sein?
Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind ein Garant für Extreme. Zwischen Hype und Herausforderung scheint nichts mehr unmöglich, manches bedrohlich und vieles schlicht nebulös. Ist künstliche Intelligenz wirklich intelligent? Oder macht sie uns das nur glauben, weil ihre Prozessorkapazität die Leistungsfähigkeit unserer menschlichen Gehirne um ein Vielfaches übersteigt? Lassen sich Gefühle und Empathie aus Bits und Bytes erschaffen und Roboter werden bald die besseren Menschen sein? Wie viel Geist steckt in digitalen Prozessen, die sich unabhängig von der Lebendigkeit menschlichen Daseins entwickeln?
Prof. Dr. phil. Rainer Zimmermann, Professor für Strategie, Design und Kommunikation an der Hochschule Düsseldorf und Vorstand der Identity Foundation
und
Prof. Dr. phil. Habil. Hyun Kang Kim, Professorin für Designtheorie im interdisziplinären Kontext an der Hochschule Düsseldorf
haben im Dialog mit SOPHIA die Weisheit künstlicher Intelligenz erkundet.
Paul J. Kohtes, Gründer und Vorsitzender des Vorstandes der Identity Foundation, fasst den Dialog mit Sophia so zusammen:
»Künstliche Intelligenz polarisiert – weil wir fasziniert davon sind, wie nahe manche Roboter in ihrem Ausdrucksvermögen unserem Menschsein bereits kommen und wir leicht fürchten, dass uns hier die besseren Menschen der nächsten Generation gegenüberstehen. Als Philosophie-Stiftung ist die Identity Foundation sehr an zeitgenössischer Weisheit interessiert. Wir sind neugierig, welche Weisheit ein humanoider Roboter, der sogar nach ihr benannt wurde, hier ins Spiel bringt. Unser Anliegen mit SOPHIAs Auftritt in Düsseldorf ist es, künstliche Intelligenz unmittelbar und als Experiment erfahrbar zu machen. Denn Erfahrung ist ein wesentlicher Aspekt von Weisheit. Als Zen-Lehrer sorge ich mich kaum, dass Maschinen unser Menschsein absehbar verdrängen könnten. In meinen Kursen erlebe ich ja immer wieder, wie viele Menschen oft viele Jahre üben, ihren Geist leer werden zu lassen von all den schon einmal gedachten Gedanken und Mustern, um erst dann das Leben so zu erfahren, wie es wirklich ist. Und wenn sich diese Wirklichkeit dann einmal in Momenten besonderer Wachheit zeigt, wird einem vielleicht ein wenig bewusst, was Menschsein wirklich sein könnte. Einen Roboter hingegen kann man einfach ausschalten, aber dann ist er nutzlos. Wir freuen uns auf die Begegnung mit SOPHIA und jeder, der dabei sein wird, kann dann seine eigenen Schlüsse ziehen.«